Der Östliche Rosella ist ein farbenprächtiger, breitschwänziger Sittich, der im Südosten Australiens beheimatet ist. Er wurde in den frühen 1900er Jahren nach Neuseeland eingeführt und ist heute in weiten Teilen der Nordinsel verbreitet, wobei sich eine kleinere Population auf Dunedin konzentriert. Sie ziehen in der Regel paarweise oder in kleinen Schwärmen durch die Landschaft und sind oft durch ihr lautes Geschnatter oder ihren lauten Alarmruf im Flug zu hören.
Erkennung
Östliche Rosella sind leicht an ihrem leuchtend roten Kopf mit weißen Wangenflecken zu erkennen. Das Rot erstreckt sich bis auf die Brust und bildet einen „Latz“, der in einen gelben Bauch übergeht. Der obere Rücken ist gelb bis grün, mit schwarzen Flecken in der Mitte der Federn. Der Bürzel ist leuchtend grün und wird oft beim Wegfliegen beobachtet. Die Oberschwingen sind dunkelblau mit hellblauen Schultern. Sie haben einen langen Schwanz, der fast genauso lang ist wie der Rest des Körpers – in der Mitte dunkelgrün, nach außen hin hellblau. Die Männchen sind in der Regel heller gefärbt als die Weibchen. Jungvögel sind stumpfer als erwachsene Vögel, und ihr Gefieder ist eher grün als gelb. Das Grün erstreckt sich auch über den Nacken bis zum Scheitel, und die Wangenflecken können blassblau sein. Bei Jungvögeln und in unterschiedlicher Ausprägung bei erwachsenen Weibchen befindet sich auf der Unterseite des Flügels ein weißer Balken, der im Flug zu sehen ist.
Stimme: Für die Ostrosella wurden bis zu 25 verschiedene Rufe beschrieben. Am häufigsten zu hören sind der unpapageiähnliche Kontaktruf „pink-ping“, der an einen Glockenvogel erinnert, der Alarmruf im Flug – ein metallisches „pink pink pink pink“ – und das laute Papageiengeschnatter, das mit innerartlichen Interaktionen verbunden ist. Jungvögel und Nestlinge, die kurz vor dem Ausfliegen stehen, haben einen deutlichen „choy choy choy“-Ruf.
Ähnliche Arten: Östliche Rosellas werden oft mit dem Regenbogenlori (Trichoglossus haematodus) verwechselt, einem anderen australischen Papagei, der im Mittelpunkt von Ausrottungsbemühungen in der Umgebung von Auckland stand (und in Neuseeland nicht als in freier Wildbahn etabliert gilt). Der Regenbogenlori, eine auf der Liste der Schädlingsarten stehende Art, zeichnet sich durch seinen blauen Kopf und seinen leuchtend roten Schnabel aus, und sein Kontaktruf ist ein schrilleres Kreischen/Pfeifen. Karminrote Rosellis, die früher in geringer Zahl in der Stadt Wellington vorkamen, sind als erwachsene Tiere leicht zu unterscheiden, aber Jungtiere sind überwiegend grün und rot. Alle Altersgruppen unterscheiden sich durch blaue Wangenflecken (vgl. weiß bei östlichen Rosellas).
Verbreitung und Lebensraum
Östliche Rosellas sind im südöstlichen Australien, einschließlich Tasmanien, heimisch. In Neuseeland wurden sie in den frühen 1900er Jahren eingeführt, zunächst in Dunedin (1910), dann in Auckland (um 1920) und in Wellington in den 1960er Jahren. Die Population auf der Südinsel ist relativ klein geblieben und beschränkt sich auf das Gebiet um Dunedin. Es gibt vereinzelte Nachweise aus Lyttelton Harbour, Invercargill und Stewart Island. Die beiden Populationen der Nordinsel haben sich beträchtlich ausgebreitet und sind in der Region Rangitikei fast vereinigt. Östliche Rosella sind jetzt in vielen Teilen der Nordinsel verbreitet, insbesondere in Northland, Auckland, Waikato, Wairarapa und Wellington.
Östliche Rosellas sind in Neuseeland hauptsächlich in offenen, teilweise bewaldeten Landschaften anzutreffen, darunter städtische Parks, Gärten, Golfplätze, Ackerland, Feuchtgebiete und Bestände exotischer und einheimischer Bäume. Sie nutzen eher die Ränder ausgedehnter einheimischer Waldgebiete als das Innere. Einzelne Tiere können sich weit in der Landschaft bewegen, um bestimmte Nahrungsressourcen zu finden und zu nutzen, und ihre Lebensräume umfassen oft mehrere Lebensraumtypen.
Population
Die östliche Rosella ist eine häufige Art, die sich auf der Nordinsel weiter ausbreitet. Es liegen keine Populationsschätzungen vor.
Ökologische und wirtschaftliche Auswirkungen
Östliche Rosellas könnten potenziell schädliche Auswirkungen auf einheimische Papageien haben, indem sie papageienspezifische Krankheitsorganismen verbreiten, die sonst nicht vorhanden sind. Es wurde festgestellt, dass Rosella-Populationen auf der Nordinsel das Beak and Feather Disease Virus (BFDV), ein papageienspezifisches Virus, tragen, das für einheimische Papageien schädlich sein könnte. Außerdem können sie mit einheimischen Arten um Nahrung und/oder Baumhöhlen konkurrieren, in denen sie nisten. Rosellas verursachen in Neuseeland örtlich begrenzte Schäden an Getreide- und Obstkulturen, einschließlich des Abreißens der Blüten von einigen Obstbäumen.
Aufzucht
Östliche Rosellas sind Höhlenbrüter – sie nutzen Löcher in Baumstämmen oder Ästen als Nistplätze. Sie bilden monogame Paare, die über mehrere Brutsaisons zusammenbleiben. Ab Ende August kommt es vermehrt zu aggressivem Verhalten zwischen den Individuen, wenn sich lose Schwärme in Paare aufteilen. Bereits im September beginnen die Paare mit der Suche nach geeigneten Nistplätzen und inspizieren gemeinsam mögliche Höhlen. Wenn ein geeigneter Platz gefunden ist, verteidigen die Paare den Bereich bis zu 30 m um die Höhle herum. Die Eier (4-7 in einem Gelege) werden ab Oktober gelegt, in der Regel ein Gelege pro Saison, bei günstigen Bedingungen auch zwei. Das Weibchen brütet allein, wird aber vom Männchen in der Nähe des Nests gefüttert. In den ersten 2 Wochen nach dem Schlüpfen brütet das Weibchen die Küken allein aus und füttert sie. In den verbleibenden 2 Wochen vor dem Ausfliegen hilft das Männchen direkt bei der Fütterung der Küken.
Verhalten und Ökologie
Als gesellige Art sind Ostrosella oft laut und auffällig. Interaktionen zwischen Paaren während der Brutzeit sind in der Regel laut und aggressiv, wobei die Vögel sich gegenseitig anschnattern und jagen und das agonistische „Schwanzwedeln“ vollführen. Bei Interaktionen mit anderen Vogelarten in Neuseeland (z. B. Tui, Eisvogel, Minna und Star) sind sie jedoch oft die Verlierer. Im Winter bilden Paare und Jungvögel lose Schwärme von 8-20 Individuen (52 wurden in einem einzigen Schwarm in der Nähe von Wellington beobachtet). Die Schwärme suchen gemeinsam auf offenem Gelände nach Nahrung. Östliche Rosella wurden zusammen mit Rotkronensittichen in einem gemischten Schwarm auf dem Boden beim Fressen beobachtet. Sie sind sehr misstrauisch, vor allem gegenüber Menschen, und ergreifen schnell die Flucht, wenn sie gestört werden. Sie fliegen schnell und mit ihrem charakteristischen wellenförmigen Flug.
Futter
Samen sind ein Hauptbestandteil der Nahrung von Rosella. Sie verzehren auch Früchte, Nektar, Triebe, Knospen, Blätter und Wirbellose (besonders während der Brutzeit). Sie fressen oft am Boden, aber auch in Bäumen. In der Brutzeit gehen die Vögel allein oder paarweise auf Nahrungssuche, im Winter in kleinen Schwärmen. Sie wurden dabei beobachtet, wie sie sich von den Samen vieler einheimischer Pflanzen wie Flachs, Totora und Pohutukawa sowie vom Nektar der Puririblüten ernähren und dabei die Blüte zerstören.
Webseiten
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Zitatempfehlungen
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