Ahura Mazda

Nationalität/Kultur

Persisch/Zoroastrisch

Aussprache

ah-HOO-ruh MAHZ-duh

Alternative Namen

Ohrmazd, Spenta Mainyu

Erscheint in

Dem Avesta, den Gathas, dem Buch von Arda Viraf, der Bundahishn

Linie

Keine: Im Zoroastrismus ist Ahura Mazda ein unerschaffener Gott und Schöpfer des Guten

Charakterübersicht

Ahura Mazda (ausgesprochen ah-HOO-ruh MAHZ-duh), dessen Name „weiser Herr“ bedeutet, war der wichtigste Gott in der alten persischen Mythologie. Als sich die als Zoroastrismus bekannte Religion um 600 v. Chr. in Persien verbreitete, wurde Ahura Mazda zu ihrer obersten Gottheit. Die Perser hielten ihn für den Schöpfer der Erde, des Himmels und der Menschheit sowie für die Quelle allen Guten und Glücks auf Erden. Den späteren Zoroastriern war er als Ohrmazd (ausgesprochen OR-muzd) bekannt.

Hauptmythen

Ahura Mazda schuf sechs göttliche Wesen oder Engel, die ihm helfen sollten, Güte zu verbreiten und das Universum zu regieren. Einer der wichtigsten Engel war Asha Vahishta („Ausgezeichnete Ordnung“ oder „Wahrheit“), der mit der Gerechtigkeit verbunden war. Ein weiterer wichtiger Engel war Vohu Manah („Guter Geist“), der Liebe und heilige Weisheit symbolisierte und die Seelen im Paradies willkommen hieß.

Ein heute ausgestorbener Zweig des Zoroastrismus, der so genannte Zurvanismus, betrachtete Ahura Mazda und den bösen Geist Ahriman (ausgesprochen AH-ri-muhn; auch bekannt als Angra Mainyu) als zwei gegensätzliche, aber gleichwertige Zwillingsgeister – gut und böse -, die um die Herrschaft über die Welt kämpften. Der Begründer des Zoroastrismus sah in Ahura Mazda jedoch die transzendente Gottheit, den „unerschaffenen Gott und Schöpfer des Guten“, der die Schöpfung, Wahrheit und Ordnung repräsentierte. Die Zoroastrier betrachteten Ahura Mazda daher als die mächtigere Kraft, die letztlich über den bösen Ahriman triumphieren würde.

Ahura Mazda im Kontext

Ahura Mazda ist eine wichtige Figur im Zoroastrismus, einer religiösen Bewegung, die auf den Philosophien eines Propheten und Dichters namens Zoroaster basiert, der um 1000 v. Chr. im Iran lebte. Zoroastrier glauben, dass die Welt von einem einzigen Gott, Ahura Mazda, erschaffen wurde und von ihm regiert wird und dass die Menschen immer wieder von den Versuchungen des Bösen geprüft werden. Da Ahura Mazda als der oberste Gott der Zoroastrier gilt, wird er oft mit den Hauptgöttern anderer Religionen verglichen: Die alten Griechen glaubten beispielsweise, dass Ahura Mazda“ einfach ein anderer Name für Zeus sei. Im Gegensatz zu den alten Griechen und Römern glaubten die Zoroastrier jedoch an den freien Willen. Sie glaubten nicht, dass das Schicksal oder die Einmischung der Götter das Schicksal eines Menschen bestimmt. Diese Vorstellung vom freien Willen des Einzelnen steht auch im Zusammenhang mit der zoroastrischen Ansicht, dass das Gute das Böse besiegen wird; da Ahura Mazda alles Gute geschaffen hat – einschließlich der Menschheit -, werden die Menschen letztendlich durch ihren freien Willen das Gute dem Bösen vorziehen.

Schlüsselthemen und Symbole

Ahura Mazda wurde mit Licht und Feuer in Verbindung gebracht, den Symbolen für Wahrheit, Güte und Weisheit. Zoroastrier beteten oft mit einer Flamme oder einer anderen Lichtquelle als Mittelpunkt für ihre Gebete, ähnlich wie christliche Kirchen ein Kruzifix als Brennpunkt für die Gläubigen verwenden. Das Symbol, das am häufigsten mit dem Zoroastrismus in Verbindung gebracht wird, ist ein Bild von Ahura Mazda, das als Figur mit adlerähnlichen Flügeln und Schwanz dargestellt wird. Ahura Mazda erscheint in der persischen Kunst und in Texten als bärtiger Mann, der ein mit Sternen bedecktes Gewand trägt. Er wohnte hoch am Himmel und hatte die Sonne als Auge.

Ahura Mazda in Kunst, Literatur und Alltag

Viele Steinreliefs und Statuen von Ahura Mazda wurden an alten persischen Stätten gefunden. Da die Religion jedoch im Laufe der Jahrhunderte an Popularität verlor, wurden auch die Darstellungen von Ahura Mazda seltener. Wie viele andere mythologische Figuren hat auch Ahura Mazda in der Neuzeit als Comicfigur neues Leben erhalten. Zu den bemerkenswerten Auftritten gehören die langjährige DC-Comics-Serie Wonder Woman und die Comic-Serie Dawn: Lucifer’s Halo von Joseph Michael Linsner (1997).

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