BARCELONA, 10. März. (EUROPA PRESSE) –
Ein Londoner Patient ist der zweite Fall, der von AIDS geheilt wurde, das 29 Monate nach Absetzen der Behandlung in Blut, Liquor, Darmgewebe und Sperma nicht mehr nachweisbar ist. Dies geht aus einer Studie hervor, die vom IrsiCaixa AIDS Research Institute und dem University Medical Center in Utrecht (Niederlande) koordiniert wurde.
Die Zeitschrift „The Lancet HIV“ hat am Dienstag eine Studie veröffentlicht, die den dritten Fall einer langfristigen Remission von HIV nach einer Knochenmarktransplantation vorstellt: einen Patienten aus Düsseldorf (Deutschland), der seit 14 Monaten ohne antiretrovirale Medikamente virusfrei ist.
Forscher unterscheiden die Begriffe „Heilung“ und „langfristige Remission“ anhand der Zeit, die seit dem Absetzen der Medikamente ohne viralen Rückfall verstrichen ist, so dass bei der ersten Veröffentlichung des Londoner Falles betont wurde, nicht von Heilung zu sprechen.
Bei der Analyse des Londoner Falles wurden sehr geringe Mengen an HIV-Genom in lymphatischem Gewebe entdeckt, doch handelt es sich dabei um defektes genetisches Material, das keine Replikationsfähigkeit besitzt und daher nicht infektiös ist.
In der Studie wird darauf hingewiesen, dass das Virus innerhalb der ersten vier Wochen wieder auftaucht, wenn Menschen mit einer HIV-Infektion die Behandlung abbrechen.
Diese drei Fälle, in denen kein Rebound auftrat, sind darauf zurückzuführen, dass die Spenderzellen gegen das Virus resistent sind und, da sie nach der Transplantation die Zellen des Empfängers ersetzen, die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit dem Virus abnimmt und das Virus schließlich verschwindet.
Trotz der erzielten Ergebnisse räumte der IrsiCaixa-Forscher Javier Martínez-Picado ein, dass noch einige Hindernisse zu überwinden sind, bevor Gen-Editing als skalierbare Heilungsstrategie für die gesamte Bevölkerung eingesetzt werden kann“.
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