Dan Pink: Das Rätsel der Motivation

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Sprecher

Dan Pink ist der Autor von fünf Büchern über Wirtschaft, Arbeit, und Management, die sich weltweit zwei Millionen Mal verkauft haben

Zusammenfassung

Dan Pink stellt das „Kerzenproblem“ vor – eine Kerze wird mit einer Schachtel Reißzwecken und Streichhölzern an einer Wand befestigt, damit sie nicht tropft. 2 Gruppen versuchen, das Problem zu lösen – einer Gruppe wird gesagt, dass sie den Zeitplan für die Entdeckung von Normen einhalten muss, während die andere Gruppe Geld erhält, wenn sie zu den besten 25 % gehört. Dieser Test zeigt durchweg, dass die Gruppe, die Geld erhält, 3 Minuten langsamer ist als die andere. Andere Forschungen, die sich über 40 Jahre erstrecken, bestätigen die Idee, dass man Menschen bei den meisten Aufgaben nicht mit Geld zu besseren Leistungen anspornen kann. Dies ist eine der solidesten Erkenntnisse der Sozialwissenschaft, aber auch eine der am meisten ignorierten. Es besteht eine Diskrepanz zwischen dem, was die Wissenschaft weiß, und dem, was die Wirtschaft tut.

Extrinsische Motivatoren funktionieren jedoch gut bei Aufgaben des „20. Jahrhunderts“ – mit manueller Arbeit und einfachen Lösungen. Die Belohnung lenkt den Blick auf die Antwort und treibt sie an, das Problem schneller zu lösen. Die meisten modernen Berufstätigen machen jedoch nicht diese Art von Arbeit, sondern viel kompliziertere Aufgaben, die nicht einfach zu lösen sind. Eine MIT-Studie ergab ein ähnliches Ergebnis – bei einfachen mechanischen Aufgaben verbesserte eine Belohnung die Leistung, aber wenn sie irgendeine Art von kognitiver Funktion erforderten, verringerte die höhere Belohnung die Leistung.

Die moderne Psychologie neigt mehr zu intrinsischen Motivatoren – dem Wunsch, mehr aus persönlichen Gründen zu tun. In der Geschäftswelt geht es um

  • Autonomie – den Wunsch, unser Leben selbst zu bestimmen
  • Meisterschaft – den Drang, besser zu werden oder Fähigkeiten zu entwickeln
  • und Zweck – das Bedürfnis, das, was wir tun, aus Gründen zu tun, die größer sind als wir selbst.

Dans Vortrag konzentriert sich auf Autonomie. Das Management ist ein Beispiel, das die Einhaltung von Vorschriften verbessert, aber die Autonomie der meisten Arbeitnehmer einschränkt. Moderne Ansätze können die Autonomie erhöhen, indem sie den Menschen ein persönliches Projekt geben. Atlassian zum Beispiel ist ein Softwareunternehmen, das Ingenieure einen Tag von ihrer normalen Arbeit freistellt, damit sie entwickeln können, was sie wollen – solange es nichts mit ihrer normalen Arbeit zu tun hat und sie am Ende des Tages etwas abliefern. Dieser Ansatz war so erfolgreich, dass das Unternehmen den berühmten Ansatz von Google übernahm, bei dem die Mitarbeiter 20 % ihrer Zeit für persönliche Projekte aufwenden können. Etwa die Hälfte der neuen Produkte von Google stammen aus den persönlichen Projekten der Ingenieure.

Ein extremerer Ansatz ist ROWE – Results Only Work Environment. Die Mitarbeiter können so viel arbeiten, wie sie wollen, solange sie die Arbeit erledigen. Dies erhöht die Autonomie und Produktivität und verringert die Personalfluktuation.

Dans letztes Beispiel war Microsoft Encarta im Vergleich zu Wikipedia. Encarta wurde von gut bezahlten Fachleuten und Managern aufgebaut, die mit den üblichen extrinsischen Motivatoren belohnt wurden. Wikipedia wurde von unbezahlten (autonomen) Freiwilligen aus Spaß und weil sie an das Projekt glaubten, aufgebaut. Im Jahr 1999 hätte kein Wirtschaftswissenschaftler darauf getippt, dass das Encarta-Modell von Wikipedia überholt werden würde, aber das ist der Fall.

Wenn wir die vereinfachende Ideologie von „Zuckerbrot und Peitsche“ hinter uns lassen und den Menschen erlauben, mehr durch Autonomie, Meisterschaft und Zielsetzung motiviert zu sein, können wir unsere Unternehmen stärker machen und vielleicht die Welt verändern.

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