Der vierte Zweig der Regierung: Die Rolle von Interessengruppen, Medien und politischer Werbung in zeitgenössischen gesundheitspolitischen Debatten

Abstract

Der erste Teil dieser Dissertation untersucht, ob von Interessengruppen gesponserte politische Werbekampagnen Einfluss darauf haben, wie Journalisten gesundheitspolitische Debatten gestalten. Die Arbeit verwendet Propensity-Score-Matching-Techniken, Medieninhaltsanalysen und eine modifizierte Version des Herfindahl-Hirschman-Index, um herauszufinden, ob eine umfangreiche und konzentrierte Werbekampagne, die während der Gesundheitsreformdebatte unter Präsident Obama ausgestrahlt wurde, die Berichterstattung über den Affordable Care Act in den Märkten beeinflusst hat, in denen die Anzeigen geschaltet wurden. Der zweite Teil der Dissertation untersucht die Einstellung der Öffentlichkeit gegenüber den verschiedenen Gruppen der Gesundheitsbranche. Sie nutzt Daten aus einer umfangreichen Meinungsumfrage, die während der Debatte über die Gesundheitsreform unter Präsident Obama durchgeführt wurde, und setzt umfragegewichtete ordinallogistische Regressionsmodelle ein, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in ein breites Spektrum von Interessengruppen zu verstehen, das von der American Medical Association über Blue Cross/Blue Shield bis zur US-Handelskammer reicht. Die Ergebnisse sind besonders wichtig und aktuell, da die Umsetzungsschlachten um das Affordable Care Act beginnen, weil die Bürger sich häufig von den Führern der Interessengruppen leiten lassen, um sich ein Bild von der politischen Welt zu machen, und die öffentliche Meinung häufig davon abhängt, wie die Eliten ein bestimmtes Thema gestalten. Der letzte Teil der Dissertation vergleicht und bewertet mehrere konkurrierende politische Optionen, die darauf abzielen, die Meinungsvielfalt in den bestehenden politischen Debatten zu fördern. Es werden mehrere Bewertungskriterien entwickelt und auf bestehende Regulierungsansätze zur Verbesserung der Meinungsvielfalt angewandt, und es wird ein neuer Ansatz vorgeschlagen, der diesem Ideal besser gerecht wird. Konkret schlage ich eine „Marktplatz der Ideen“-Steuer vor, die auf alle politischen Werbungen erhoben würde, um einen „Marktplatz der Ideen“-Treuhandfonds zu finanzieren, der dann zur Subventionierung von Beiträgen mit unterrepräsentierten Standpunkten verwendet würde. Dieser Ansatz stützt sich auf Erkenntnisse aus Modellen des politischen Lernens und der sozialwissenschaftlichen Forschung über die Rolle politischer Werbung in aktuellen gesundheitspolitischen Debatten.

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