„Mir scheint, dass die Taxidermie ein vielversprechender dritter Weg zur Bestattung oder Einäscherung ist. Man könnte alle seine Lieben bei sich behalten.“ HG Wells, Triumphs of a Taxidermist (1894)
Das war leider eine von Wells‘ Ideen, die sich nicht als vorausschauend erwies. Trotz der Beliebtheit der Taxidermie in den viktorianischen Haushalten war das Ausstopfen von Menschen mit unlösbaren technischen und ethischen Problemen verbunden. Wachsmodelle, Einbalsamierung und in jüngerer Zeit die Plastinationstechnik, wie sie in Gunter von Hagens Seziershows „Körperwelten“ zu sehen ist, haben sich als praktischere Methoden zur Konservierung und Ausstellung menschlicher Leichen erwiesen.
Dr. Pat Morris ist es jedoch gelungen, sieben ausgestopfte Menschen ausfindig zu machen, und in seinem Vortrag wird er auf die Geschichte dieser eigenwilligen Kunstform eingehen. Bei einigen dieser Exemplare handelte es sich um Diener, die auf Wunsch ihres Herrn konserviert wurden, damit sie auch nach ihrem Tod noch anwesend sein konnten, während es sich bei anderen um Zirkusfreaks handelte, deren Besitzer auch nach ihrem Ableben noch Geld mit ihrer Ausstellung verdienen wollten.
Dr. Pat Morris
Pat Morris ist Biologe und war früher Dozent für Zoologie an der Royal Holloway, University of London. Er ist Autor von zwanzig Büchern über Naturgeschichte und Taxidermie und hat mehr als 150 wissenschaftliche Arbeiten und Zeitschriftenartikel über Naturgeschichte veröffentlicht. Als ehemaliger technischer Berater des Museums von Walter Potter in Bramber schrieb er „Walter Potter and His Museum of Curious Taxidermy“, eine einzigartige Aufzeichnung dieser heute leider zerstreuten Sammlung.