Der Segen, der vom bloßen Anblick eines Heiligen ausgeht. (1)
Darshan leitet sich vom Sanskritwort darsana ab, das „Anblick“, „Vision“ oder „Erscheinung“ bedeutet. (2) In der hinduistischen Tradition bezieht sich Darshan auf die Betrachtung einer heiligen Person, eines heiligen Objekts, eines Naturphänomens oder einer Gottheit, insbesondere in bildlicher Form. Darshan impliziert eine gegenseitige Interaktion zwischen dem Betrachter und dem wahrgenommenen Objekt oder Wesen. (3) Obwohl es nicht mehr als die Leistung des Sehens erfordert, wird Darshan als eine kraftvolle Form der Verehrung und als Prozess der spirituellen Erfüllung angesehen. (2)
Der Betrachter ist oft ein Pilger und empfängt einen göttlichen Segen. Darshan kann im Haus stattfinden, zum Beispiel vor einem Altar mit einem Bild einer Gottheit. Er kann auch an einem Ort der Verehrung oder in einer visualisierten Umgebung während der Meditation stattfinden. Darshan wird oft von einem Guru an seinen Anhänger vergeben. (3) Zum Beispiel besuchten viele Devotees Swami Sri Yukteswar in seiner Einsiedelei für einen Darshan. (1)
Der Begriff Darshan bezieht sich in der Hindu-Philosophie auch auf die sechs Hauptsysteme des „Schauens“ auf die Schriften und Quellen des heiligen Wissens. Aufgezählt sind dies Shankya, Yoga, Nyaya, Vaisheshika, Mimamsa und Vedanta. (3) Yoga-Darshan bezieht sich auf die Erlangung und Aufrechterhaltung von zwei Geisteszuständen: einseitige Konzentration und Neutralisierung von gewohnheitsmäßigen Gedankenmustern. (2)