Book Description:
Dieser Sammelband versammelt die wichtigsten Aufsätze Giuseppe Mazzinis über Demokratie, Nationenbildung und internationale Beziehungen, darunter einige, die noch nie ins Englische übersetzt wurden. Diese vernachlässigten Schriften erinnern uns daran, warum Mazzini einer der einflussreichsten politischen Denker des 19. Jahrhunderts war – und warum eine sorgfältige Analyse seiner Aussagen noch immer von großem Nutzen sein kann. Mazzini (1805-1872) ist heute vor allem als der inspirierende Führer des italienischen Risorgimento bekannt. Doch wie dieses Buch zeigt, leistete er auch einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung des modernen demokratischen und liberalen internationalistischen Denkens. Stefano Recchia und Nadia Urbinati plädieren dafür, Mazzini als Begründer dessen anzuerkennen, was als liberaler Wilsonianismus bekannt geworden ist.
Die hier versammelten Schriften zeigen, wie Mazzini eine ausgefeilte Theorie des demokratischen Nationenaufbaus entwickelte – eine Theorie, die verdeutlicht, warum Demokratie nicht erfolgreich durch militärische Intervention von außen aufgezwungen werden kann. Er spekulierte auch, viel expliziter als Immanuel Kant, darüber, wie die Beteiligung des Volkes und die Selbstverwaltung innerhalb unabhängiger Nationalstaaten zu dauerhaftem Frieden unter den Demokratien führen könnte. Kurz gesagt, Mazzini glaubte, dass die universellen Bestrebungen nach menschlicher Freiheit, Gleichheit und internationalem Frieden am besten durch unabhängige Nationalstaaten mit eigenen demokratischen Institutionen verwirklicht werden könnten. Ihm schwebte also das vor, was man heute als einen echten Kosmopolitismus der Nationen bezeichnen könnte.