Elektrophysiologische Tests

Die Elektroretinographie (ERG) ist ein Augentest, mit dem sich Funktionsstörungen der Netzhaut, des lichtempfindlichen Teils des Auges, feststellen lassen. Bei diesem Test werden die Stäbchen, Zapfen und lichtempfindlichen Zellen des Auges untersucht. Während des Tests wird eine Elektrode auf der Hornhaut (der Vorderseite des Auges) angebracht, um die elektrische Reaktion der Netzhautzellen auf Licht zu messen. Ein ERG ist nützlich, um vererbte (erbliche) und erworbene Störungen der Netzhaut zu beurteilen. Ein ERG kann auch nützlich sein, um festzustellen, ob eine Netzhautoperation gegenüber anderen Augenoperationen vorzuziehen ist. Eine Kataraktoperation kann zum Beispiel sinnvoll sein, um die Sehkraft eines Patienten zu verbessern. Zu den Krankheiten, auf die der Arzt testen kann, gehören: Retinitis pigmentosa, Lebersche kongenitale Amaurose, Choroideremie, Usher-Syndrom, Nachtblindheit, Zapfendystrophien usw.

Das multifokale ERG prüft speziell den Makulabereich der Netzhaut, im Gegensatz zum gesamten Feld, das mit einem normalen ERG untersucht wird. Auf den Bildschirm wird ein wechselndes, zufällig angeordnetes Muster projiziert, und die Elektrode zeichnet die elektrische Aktivität der Netzhaut auf.

Visuell evoziertes Potenzial (VEP)

Das visuell evozierte Potenzial ist ein Test, der aufzeichnet, wie das visuelle System Licht registriert. Bei einem VEP-Test werden drei Elektroden mit einer Art Zementkleber am Kopf des Patienten befestigt. Der Patient wird dann aufgefordert, ein Schachbrettmuster auf einem Fernsehbildschirm anzustarren. Jedes Auge wird separat getestet. Die Elektroden zeichnen Hunderte, manchmal Tausende von elektrischen Reaktionen des visuellen Nervensystems des Patienten auf, und ein spezieller Computer zeichnet diese Reaktionen auf. VEP-Tests werden zur Beurteilung von Sehnervenentzündungen, Sehnerventumoren, Netzhauterkrankungen und demyelinisierenden Krankheiten wie Multipler Sklerose eingesetzt.

Elektrookulographie

Die Elektrookulographie (EOG) ist ein Test zur Messung des Ruhepotentials der Netzhaut. Bei einem EOG-Test werden Sie gebeten, sich auf ein rotes Licht in der Mitte des Blickfelds zu konzentrieren. Das rote Licht bewegt sich dann 15 Sekunden pro Minute von rechts nach links und so weiter. In der Regel werden Elektrodenpaare links und rechts des Auges angebracht. Bewegt man das Auge aus der Mittelposition in Richtung einer Elektrode, „sieht“ diese Elektrode die positive Seite der Netzhaut und die gegenüberliegende Elektrode die negative Seite der Netzhaut. Folglich entsteht eine Potenzialdifferenz zwischen den Elektroden. Unter der Annahme, dass das Ruhepotenzial konstant ist, ist das aufgezeichnete Potenzial ein Maß für die Augenposition. Das EOG wird zur Beurteilung des Pigmentepithels der Netzhaut verwendet und ist bei der Diagnose der Best-Krankheit nützlich.

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