In den mittleren Breiten führt ein Überschuss der Verdunstung gegenüber dem Niederschlag dazu, dass das Oberflächenwasser salziger ist als das Tiefenwasser. In solchen Regionen ist die vertikale Schichtung darauf zurückzuführen, dass das Oberflächenwasser wärmer ist als das Tiefenwasser, und die Halokline wird destabilisiert. In solchen Regionen kann es zu Salzfingern kommen, einem Prozess, der zu einer bevorzugten Durchmischung des Salzgehalts führt.
In bestimmten Regionen in hohen Breitengraden (wie dem Arktischen Ozean, dem Beringmeer und dem Südlichen Ozean) ist das Oberflächenwasser tatsächlich kälter als das Tiefenwasser, und die Halokline ist für die Aufrechterhaltung der Stabilität der Wassersäule verantwortlich, indem sie das Oberflächenwasser vom Tiefenwasser isoliert. In diesen Regionen ist die Halokline wichtig, um die Bildung von Meereis zu ermöglichen und das Entweichen von Kohlendioxid in die Atmosphäre zu begrenzen.
Haloklinien findet man auch in Fjorden und schlecht durchmischten Flussmündungen, in denen sich Süßwasser an der Meeresoberfläche ablagert.
Eine Halokline lässt sich leicht in einem Trinkglas oder einem anderen klaren Gefäß erzeugen und beobachten. Wenn man langsam Süßwasser über eine Menge Salzwasser gießt und dabei einen Löffel waagerecht auf Höhe des Wasserspiegels hält, um eine Vermischung zu verhindern, wird bald eine trübe Grenzschicht, die Halokline, sichtbar, da der Brechungsindex an der Grenze variiert.
Eine Halokline wird meist mit einer Sprungschicht verwechselt – eine Sprungschicht ist ein Bereich in einem Gewässer, der eine drastische Temperaturänderung markiert. Eine Halokline kann mit einer Thermokline zusammenfallen und eine Pyknokline bilden.
Haloklinien sind in wassergefüllten Kalksteinhöhlen in Meeresnähe häufig anzutreffen. Weniger dichtes Süßwasser vom Land bildet eine Schicht über dem Salzwasser aus dem Meer. Für Unterwasserhöhlenforscher kann dies die optische Illusion eines Luftraums in den Höhlen hervorrufen. Beim Durchqueren der Halokline werden die Schichten aufgewirbelt.
GraphEdit
In der grafischen Darstellung sind drei Schichten zu erkennen:
- Etwa 50 m (160 ft) Wasser mit niedrigem Salzgehalt „schwimmt“ auf dem Ozean. Die Temperatur beträgt -1,8 °C (28,8 °F), was sehr nahe am Gefrierpunkt liegt. Diese Schicht blockiert die Wärmeübertragung aus den wärmeren, tieferen Schichten in das Meereis, was sich erheblich auf dessen Dicke auswirkt.
- Ungefähr 150 m (490 ft) steil ansteigender Salzgehalt und steigende Temperatur. Dies ist die eigentliche Halokline.
- Die tiefe Schicht mit nahezu konstantem Salzgehalt und langsam abnehmender Temperatur.