Hydroxylapatit-Ablagerungskrankheit

Die Hydroxylapatit-Kristall-Ablagerungskrankheit (HADD) ist eine Krankheit unklarer Ätiologie, die durch periartikuläre und intraartikuläre Ablagerungen von Hydroxylapatit (HA)-Kristallen gekennzeichnet ist.

Die Schulter ist die am häufigsten betroffene Stelle mit klassischer kalzifizierter Tendinitis.

Epidemiologie

HADD tritt am häufigsten bei Personen mittleren Alters auf.

Klinische Präsentation

Lokalisierte Schmerzen sind eine der Hauptmanifestationen der Erkrankung, die mit Schwellungen, Druckempfindlichkeit und einer variablen Einschränkung der Gelenkbewegung einhergehen. Oftmals asymptomatisch.

Pathologie

Die genaue Ätiologie ist nicht beschrieben worden; es wird jedoch angenommen, dass sich HADD in geschädigten Sehnen (sekundär nach einem Trauma) über eine fibrokartilaginäre Metaplasie 6 anreichert.

Die Krankheit ist durch die Ablagerung von Kalziumphosphatkristallen (Kalziumhydroxylapatit) in den periartikulären Weichteilen, insbesondere in den Sehnen, gekennzeichnet (am besten als kalzifizierende Tendinitis zu erkennen).

Am häufigsten ist das Schultergelenk betroffen, wo sich die Kristalle in der Supraspinatussehne ablagern, aber die Krankheit kann auch zahlreiche andere Stellen betreffen. Kalzifische Periarthritis oder Enthesitis wäre der geeignetste Begriff für diese Erkrankung, da sie am häufigsten an den knöchernen Sehnenansätzen in der Nähe der Gelenke auftritt.1.

HADD kann auch andere Sehnen des Körpers betreffen, z. B. die Gluteus-Medius-Sehne oder entlang des Oberschenkelknochens sowie an verschiedenen Stellen der Sehnenansätze (z. B. Ellenbogen, Handgelenk).z. B. Ellenbogen, Handgelenk, Hand, Knie, Knöchel, Fuß und Wirbelsäule) 2.

Kalkablagerungen unterschiedlicher Größe und Form können die paraartikulären Sehnen, Schleimbeutel und Kapseln betreffen. Die Erkrankung kann mono- oder polyartikulär sein.

Röntgenologische Merkmale

Das spezifische Erscheinungsbild variiert je nach Verkalkungsstadium, das in die formative, ruhende und resorptive Phase unterteilt wird. Die formative und die Ruhephase zeigen sich als runde bis ovale Verkalkungen im Weichteilgewebe mit klar definierten Rändern. Die resorptive Phase erscheint unscharf und hat ein kometenschweifartiges Aussehen. Die resorptive Phase kann eine Periostreaktion imitieren 6.

Einfaches Röntgenbild

Sie erscheint als homogene, rund- bis ovoide Verkalkung im Weichgewebe mit gut oder schlecht definierten Rändern. Die charakteristischsten Läsionen finden sich in der Schulter mit Beteiligung der Supraspinatus- und Bizepssehne, in der Nähe des Tuberculum majus bzw. des Tuberculum glenoidale, wo diese Sehnen ansetzen.

Ablagerungen in den Infraspinatus- und Teres-Minus-Sehnen sind nicht selten und können in der Innenrotations- oder Axillaransicht neben dem Tuberculum majus gesehen werden 1.

Behandlung und Prognose

Die Behandlung ist hauptsächlich konservativ und umfasst NSAR, lokale Wärmeanwendung und Physiotherapie. Lokale Kortikosteroidinjektionen können ebenfalls von Nutzen sein.

Die chirurgische Entfernung von Verkalkungen kann in Fällen angebracht sein, die auf andere konservative Behandlungsversuche nicht ansprechen.

Die Ultraschallablation kann in bestimmten Fällen von kurzfristigem Nutzen sein. Ihr langfristiger Nutzen wurde jedoch noch nicht nachgewiesen.3.

Komplikationen

Intraartikulär können HA-Kristalle zu Gelenkzerstörungen führen. Jedes Gelenk kann betroffen sein; am häufigsten ist die Schulter betroffen, was zu einer Milwaukee-Schulter führt 4.

Differenzialdiagnose

Die Differenzialdiagnose von Gelenkschmerzen mit Verkalkung ist umfangreich und tritt bei vielen Erkrankungen auf, z. B. bei:

  • Kalziumpyrophosphat-Dihydrat-Ablagerungskrankheit (CPPD)
  • dystrophische Verkalkung
  • Nierenosteodystrophie
  • Hyperparathyreoidismus
  • Hypoparathyreoidismus
  • tumorale Kalzinose
  • kollagene Gefäßerkrankung
  • Sarkoidose
  • Ochronose
  • Milch-Alkali-Syndrom
  • Hypervitaminose D

Eine weitere Überlegung bei einer kalzifizierten Trübung in der Nähe eines Gelenks (typischerweise Knie, Ellenbogen, etc.) wäre ein loser Körper aus einer Osteochondritis dissecans (OCD) Spenderstelle. Daher sollten Röntgenbefunde, eine gründliche Anamnese sowie eine körperliche Untersuchung, geeignete Labortests und zusätzliche bildgebende Verfahren eingesetzt werden, um die wahrscheinlichste Ätiologie zu ermitteln.5.

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