Scope &Mission
Die Anwendung der Tierwissenschaft hat zu phänomenalen Produktivitätssteigerungen bei traditionellen Nutztierarten geführt. Die zunehmende Intensivierung hat es Millionen von Menschen ermöglicht, Fleisch, Milchprodukte, Fisch und Eier als Teil ihrer täglichen Ernährung zu konsumieren. Die Produktion und der Verzehr von tierischen Erzeugnissen werfen jedoch auch tiefgreifende und dringende Fragen in Bezug auf die menschliche Gesundheit, die ökologische Nachhaltigkeit und den Tierschutz auf.
Die hart erkämpften Fortschritte bei der Verringerung von Hunger, Ernährungsunsicherheit und Unterernährung sind in den letzten Jahren ins Stocken geraten, und Analysen der FAO zeigen, dass die Welt nicht auf dem besten Weg ist, bis 2030 den Null-Hunger zu erreichen. Tierische Erzeugnisse spielen eine wichtige Rolle bei der Erreichung dieses Ziels. Eine geringfügige Erhöhung des Verzehrs von tierischen Lebensmitteln käme gefährdeten Bevölkerungsgruppen, insbesondere Frauen im reproduktiven Alter, Säuglingen und Kindern, sehr zugute, da sie hochwertiges Eiweiß und wichtige Mikronährstoffe liefern. In vielen Ländern mit mittlerem und hohem Einkommen übersteigt der Verzehr von tierischen Lebensmitteln jedoch das für eine gute Gesundheit erforderliche Maß und kann in einigen Fällen direkt oder indirekt zu schlechten gesundheitlichen Ergebnissen führen. Vor dem Hintergrund der steigenden Nachfrage und des anhaltenden Bevölkerungswachstums wirft die Produktion von Tieren zur Nahrungsmittelerzeugung weitere dringende Fragen für die menschliche Gesundheit auf. Es müssen Anstrengungen unternommen werden, um den Einsatz antimikrobieller Mittel und die Antibiotikaresistenz zu verringern, die Lebensmittelsicherheit zu verbessern und die Ausbreitung bekannter Krankheitserreger sowie das existenzielle Risiko des Auftretens neuer viraler Zoonosen zu reduzieren. Die Tierwissenschaft spielt eine entscheidende Rolle bei der Erzeugung gesünderer und robusterer Tiere und bei der Gestaltung von Haltungs- und Managementsystemen, die gegenüber Umweltstörungen widerstandsfähiger sind und die Gesundheit der menschlichen Arbeitskräfte schützen.
Die Aufzucht von Tieren zur Nahrungsmittelerzeugung stellt auch enorme ökologische Herausforderungen in Bezug auf Wasser- und Bodennutzung, Treibhausgas- und andere Emissionen, Bodenqualität und biologische Vielfalt. Die Gesellschaft verlangt zunehmend, dass die Umweltauswirkungen ordnungsgemäß erfasst, berücksichtigt und gemildert werden. Auch der Tierschutz steht in vielen Gesellschaften ganz oben auf der Tagesordnung, und es ist ein ethisches Gebot, dafür zu sorgen, dass die Produktionssysteme human sind und den Tieren ein gutes Leben bieten können. Es stehen schwierige Entscheidungen an. Sollen landwirtschaftliche Nutztiere in intensiven Systemen gehalten werden, getrennt von (schrumpfenden) geschützten Naturlandschaften, oder integriert in zuvor natürliche Landschaften neben anderen Forst- oder Freizeitbetrieben? Die Beantwortung dieser Fragen erfordert, dass die Tierwissenschaft in einem Rahmen betrachtet wird, der Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Verbraucherpräferenzen umfasst.
Frontiers in Animal Science ist eine frei zugängliche Zeitschrift, die originelle, qualitativ hochwertige Forschungsarbeiten in traditionellen und neuen Disziplinen veröffentlicht, die sich mit der Nutzung aller Tiere (einschließlich Insekten und anderer wirbelloser Tiere) für die Lebensmittelproduktion befassen. Die Einreichungen werden streng und transparent von Fachkollegen geprüft. Einreichungen mit Schwerpunkt auf traditionellen Aspekten der Tierproduktion, einschließlich Ernährung, Genetik, Management und Haltung, sind willkommen. Fortschritte bei Ansätzen und Technologien in den Bereichen Genomik, Mikrobiomstudien, Präzisionsviehhaltung und Automatisierung, die sich mit den oben genannten Herausforderungen befassen, werden gefördert. Die Zeitschrift begrüßt auch Beiträge zu den Themen Tierschutzwissenschaft, Ethik der Tierproduktion, Konzept der Empfindungsfähigkeit von Tieren, Einstellung von Verbrauchern und Interessenvertretern, ökologische Nachhaltigkeit, Governance und die Rolle von Tieren für die Lebensmittelsicherheit und Gesundheit. Frontiers in Animal Science ist eine multidisziplinäre Open-Access-Plattform, die sich der Verbreitung hochwertiger wissenschaftlicher Artikel auf diesem Gebiet widmet und Experten aus Wissenschaft, Industrie und Politik zusammenbringt, um Spitzenforschung zu inspirieren und zu fördern.
Fachsektionen und ihre Chefredakteure
– Tierschutz und -politik – unter der Leitung von Linda Keeling (Swedish University of Agricultural Studies)
– Präzisionsviehhaltung – unter der Leitung von Guilherme Rosa (University of Wisconsin Madison)
– Tierernährung – unter der Unter der Leitung von David Harmon (University of Kentucky)
– Tierphysiologie und Management – Unter der Leitung von Geoffrey Dahl (University of Florida)
– Produktqualität – Unter der Leitung von Jose Manuel Lorenzo (Centro Tecnologico de la Carne)
Weitere Sektionen werden in Kürze gestartet:
– Tierzucht und Genetik
– Nachhaltige Tierproduktion
– Ethik