Karottenallergie: doppelblinde, placebokontrollierte Lebensmittelprobe und Identifizierung von Allergenen

Hintergrund: Allergische Reaktionen auf Karotten betreffen bis zu 25 % der Nahrungsmittelallergiker. Die klinischen Manifestationen der Karottenallergie und die IgE-Reaktionen auf Karottenproteine wurden jedoch noch nie bei Personen mit einer Karottenallergie untersucht, die durch eine doppelblinde, placebokontrollierte Lebensmittelprobe (DBPCFC) bestätigt wurde.

Zielsetzung: Ziel dieser Untersuchung war es, klinisch relevante Sensibilisierungen auf Karotten mittels DBPCFC zu bestätigen, aktuelle diagnostische Methoden zu validieren und IgE-reaktive Karottenproteine bei Patienten mit echter Allergie zu identifizieren.

Methoden: DBPCFCs wurden bei 26 Personen mit einer Vorgeschichte von allergischen Reaktionen auf Karotten durchgeführt. Die Patienten unterzogen sich einem Hautpricktest mit Karottenextrakt, frischer Karotte und verschiedenen Pollenextrakten. Spezifisches IgE gegen Karotten-, Sellerie-, Birken- und Beifußpollen sowie gegen rBet v 1, rBet v 2 und rBet v 6 wurde mit Hilfe der CAP-Methode gemessen. Karottenallergene wurden mittels Immunoblotting und Blotting-Inhibition identifiziert.

Ergebnisse: Zwanzig von 26 Patienten hatten positive DBPCFC-Ergebnisse. Die Sensitivität der Bestimmung von Karotten-spezifischen IgE-Antikörpern mit der CAP-Methode (> oder =0,7 kU/L) betrug 90 %, die Sensitivität für Haut-Prick-Tests mit kommerziellen Extrakten betrug 26 % und die Sensitivität für Prick-to-Prick-Tests mit roher Karotte 100 %. Das mit Bet v 1 verwandte Karotten-Hauptallergen Dau c 1 wurde von 85 % der Patienten durch IgE erkannt; 45 % waren auf kreuzreaktive Kohlenhydrat-Determinanten und 20 % auf Karotten-Profilin sensibilisiert. Bei 1 Person wurde ein Bet v 6-verwandtes Karottenallergen erkannt. Bei 4 Patienten wurde die IgE-Bindung an Dau c 1 durch rBet v 1 oder Birkenpollenextrakt nicht oder nur schwach gehemmt.

Schlussfolgerung: Diese Studie bestätigte die Allergenität von Karotten anhand der DBPCFC. DBPCFC-positive Patienten hatten ausschließlich spezifische IgE-Antikörper gegen Birkenpollen-verwandte Karottenallergene, wobei Dau c 1 das Hauptallergen war. Die fehlende Hemmung der IgE-Bindung an Dau c 1 durch Birkenallergene in einer Untergruppe von Patienten könnte auf eine sekundäre Immunantwort auf neue Epitope des Nahrungsmittelallergens hinweisen, die nicht mit Bet v 1 kreuzreaktiv sind.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.