Kinder und Jugendliche in der Geschichte

Primärquelle

Devshirme System

Anmerkung

Das Devshirme System begann im späten 14. Jahrhundert. Christliche Jungen wurden zwangsrekrutiert, um der osmanischen Regierung zu dienen. Die Jungen wurden in der Regel aus den Balkanprovinzen geholt, zum Islam konvertiert und dann einer Reihe von Prüfungen unterzogen, um ihre Intelligenz und ihre Fähigkeiten zu ermitteln. In speziellen Palastschulen lernten sie Arabisch, Persisch, Türkisch, Mathematik, Kalligrafie, Islam, Reitkunst und/oder Waffenkunde. Auch die Arbeit in den persönlichen Diensten des Sultans war Teil der Ausbildung. Dabei wurden die Jungen in verschiedenen Räumen des Palastes eingesetzt, um beispielsweise auf die Jagdvögel des Sultans oder dessen Wertgegenstände aufzupassen. Am Ende jeder Ausbildungsstufe durchliefen die Jungen ein Auswahl- und Beförderungsverfahren. Die akademische Ausbildung an den Palastschulen gehörte zu den besten in der islamischen Welt und sollte unter anderem Gehorsam und eine hohe Moral vermitteln. Aufgrund ihrer Loyalität gegenüber dem Staat wurden die Jungen je nach Verdienst und Dienstalter zu Wächtern, Torwächtern, Schreibern, Pagen, Gouverneuren, Soldaten oder Premierministern befördert. Obwohl die Jungen im Grunde zu Staatssklaven gemacht wurden, betrachteten die meisten dies als Ehre, da es zu einer höchst privilegierten Position in der osmanischen Verwaltung führte. Dieses System bestand bis ins 16. Jahrhundert. Es gibt Hinweise darauf, dass einige Familien (auch muslimische) ihre Kinder freiwillig in dieses System aufnahmen, weil es ihnen viele Möglichkeiten bot.

Dieses Bild zeigt eine Gruppe von Jungen, als sie zum ersten Mal eingezogen wurden. Die Jungen waren rot gekleidet, um ihre Flucht zu verhindern. Die Jungen wurden im Alter zwischen 8 und 20 Jahren rekrutiert.

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