Shu (ägyptischer Gott)

Als die Luft galt Shu als kühlender und damit beruhigender Einfluss und Beruhigungsmittel. Aufgrund der Assoziation mit trockener Luft, Ruhe und damit Ma’at (Wahrheit, Gerechtigkeit, Ordnung und Gleichgewicht) wurde Shu als die trockene Luft/Atmosphäre zwischen Erde und Himmel dargestellt, die die beiden Reiche nach dem Ereignis des ersten Ereignisses trennt. Shu wurde in der Kunst auch als Träger einer Straußenfeder dargestellt. Shu wurde mit einer bis vier Federn dargestellt. Die Straußenfeder war ein Symbol für Leichtigkeit und Leere. Nebel und Wolken gehörten ebenfalls zu Shus Elementen und wurden oft als seine Knochen bezeichnet. Wegen seiner Position zwischen Himmel und Erde wurde er auch als Wind bezeichnet.

In einem viel späteren Mythos, der eine schreckliche Wetterkatastrophe am Ende des Alten Reiches beschreibt, heißt es, dass Tefnut und Shu sich einmal stritten und Tefnut Ägypten in Richtung Nubien verließ (wo es immer gemäßigter war). Es hieß, dass Shu schnell beschloss, dass er sie vermisste, aber sie verwandelte sich in eine Katze, die jeden Menschen oder Gott vernichtete, der sich ihr näherte. Thoth gelang es schließlich, sie verkleidet zur Rückkehr zu überreden.

Die Griechen assoziierten Shu mit Atlas, dem Ur-Titan, der die himmlischen Sphären hochhielt, da beide den Himmel hochhalten.

Nach der heliopolitischen Kosmologie schufen Shu und Tefnut, das erste Paar der kosmischen Elemente, die Himmelsgöttin Nut und den Erdgott Geb. Shu trennte Nut von Geb, als sie sich im Liebesakt befanden, und schuf die Dualität in der manifesten Welt: oben und unten, hell und dunkel, gut und böse. Vor ihrer Trennung hatte Nut jedoch die Götter Isis, Osiris, Nephthys (Horus) und Set zur Welt gebracht. Die Ägypter glaubten, wenn Shu nicht Nut (Himmel) und Geb (Erde) auseinanderhalten würde, gäbe es keine Möglichkeit für physisch manifestiertes Leben.

Shu wird meist als Mann dargestellt. Nur in seiner Funktion als Kämpfer und Beschützer als Sonnengott erhält er manchmal einen Löwenkopf. Er trägt ein Ankh, das Symbol des Lebens.

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