Antianginale

Medikamente sind Nitrate, Betablocker oder Kalziumkanalblocker.

NitrateBearbeiten

Hauptartikel: Nitrovasodilatator

Nitrate bewirken eine Vasodilatation der venösen Kapazitätsgefäße durch Stimulierung des Endothel-derived relaxing factor (EDRF). Sie werden zur Linderung von Belastungs- und vasospastischer Angina pectoris eingesetzt, indem sie ein venöses Pooling ermöglichen, den Druck in den Herzkammern senken und so die Wandspannung und den Sauerstoffbedarf des Herzens verringern. Kurz wirksame Nitrate werden zum Abbruch bereits eingetretener Angina pectoris-Anfälle verwendet, während länger wirksame Nitrate zur prophylaktischen Behandlung der Erkrankung eingesetzt werden.

Zu den Wirkstoffen gehören Glyceryltrinitrat (GTN), Pentaerythrittetranitrat, Isosorbiddinitrat und Isosorbidmononitrat.

BetablockerBearbeiten

Betablocker werden zur Prophylaxe von Belastungsangina eingesetzt, indem sie den Sauerstoffbedarf des Herzmuskels unter das Niveau senken, das einen Angina pectoris-Anfall auslösen würde.

Sie sind bei Angina pectoris kontraindiziert und können eine Herzinsuffizienz auslösen. Sie sind auch bei schweren Asthmatikern aufgrund einer Bronchokonstriktion kontraindiziert und sollten bei Diabetikern mit Vorsicht eingesetzt werden, da sie die Symptome einer Hypoglykämie maskieren können.

Zu den Agenten gehören entweder kardioselektive Substanzen wie Acebutolol oder Metoprolol oder nicht-kardioselektive Substanzen wie Oxprenolol oder Sotalol.

KalziumkanalblockerEdit

Kalziumionen-(Ca++)-Antagonisten (Kalziumkanalblocker) werden zur Behandlung der chronisch-stabilen Angina pectoris und am wirksamsten bei der Behandlung der Angina-Variante (zur direkten Verhinderung von Gefäßspasmen in den Koronararterien) eingesetzt. In vitro erweitern sie die Koronararterien und die peripheren Arterien und haben negative inotrope und chronotrope Wirkungen, d.h. sie verringern die Nachlast, verbessern die Effizienz des Herzmuskels, verringern die Herzfrequenz und verbessern den koronaren Blutfluss. Daher ist der Nettoeffekt das Zusammenspiel von direkten und Reflexwirkungen.

  • Wirkstoffe der Klasse I haben die stärkste negative inotrope Wirkung und können eine Herzinsuffizienz verursachen.
  • Wirkstoffe der Klasse II beeinträchtigen weder die Erregungsleitung noch die Kontraktilität.
  • Wirkstoffe der Klasse III haben eine vernachlässigbare inotrope Wirkung und verursachen fast keine Reflextachykardie.

Beispiele sind Wirkstoffe der Klasse I (z. B., Verapamil), Klasse-II-Wirkstoffe (z. B. Amlodipin, Nifedipin) oder der Klasse-III-Wirkstoff Diltiazem.

Nifedipin ist ein stärkerer Vasodilatator und wirksamer bei Angina pectoris. Es gehört zur Klasse der Dihydropyridine und hat keinen Einfluss auf die Refraktärzeit des SA-Knotens.

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