Erworbenes digitales Fibrokeratom (akrales Fibrokeratom)

Sind Sie sich der Diagnose sicher?

Worauf Sie bei der Anamnese achten sollten

Patienten stellen sich oft vor und klagen über eine asymptomatische Wucherung an der Hand oder am Fuß.

Charakteristische Befunde bei der körperlichen Untersuchung

Diese Läsionen sind durch eine fleischfarbene hyperkeratotische Protuberanz gekennzeichnet, die von einer Kollarette der umgebenden Haut umgeben ist. Die Läsionen haben in der Regel einen Durchmesser von 4-8 mm, es wurde jedoch auch über Läsionen von bis zu 3 cm berichtet.

Erwartete Ergebnisse der diagnostischen Untersuchungen

Bei der histologischen Untersuchung zeigen die Schnitte eine gut abgegrenzte Papel mit einem schmalen Stiel (Abbildung 1). Um diesen Stiel herum bildet ein Rand aus Epidermis eine Kollarette. Über der akanthotischen Epidermis liegt eine Hyperkeratoseschicht, die der Akrenhaut ähnelt. Im Zentrum der Läsion befindet sich ein dicker Kern aus vertikal ausgerichtetem Kollagen, umgeben von feinen Kapillaren und Bindegewebe (Abbildung 2).

Abbildung 1.

Erworbenes digitales Fibrokeratom (X10). Man beachte den schmalen Stiel der Papel.

Abbildung 2.

Erworbenes digitales Fibrokeratom (X40). Vertikal ausgerichtetes Kollagen im Zentrum der Läsion.

Differenzialdiagnose

Verruca vulgaris kann ein erworbenes digitales Fibrokeratom imitieren. Verrucae werden durch das humane Papillomavirus verursacht und durch Kontakt übertragen. Sie unterscheiden sich von erworbenen digitalen Fibrokeratomen durch das Fehlen einer Kollarette und eine raue hyperkeratotische Oberfläche. Häufig treten multiple Warzen auf, während erworbene digitale Fibrokeratome solitär sind.

Pyogene Granulome sind schnell wachsende Gefäßtumore, die häufig an den Händen auftreten. Diese Läsionen haben eine Kollarette, die die Basis umgibt, aber einen brüchigen Kern, der leicht blutet.

Supernumeräre Ziffern ähneln im Aussehen den erworbenen digitalen Fibrokeratomen, sind aber von Geburt an vorhanden. Sie stellen eine Duplikation eines Fingers mit einem Gewebekern aus Knochen, Knorpel und/oder Nervengewebe dar.

Periunguale Fibrome (Koenen’s Tumor) sind mit tuberöser Sklerose assoziiert. Diese Läsionen sind hyperkeratotische Wucherungen, die um die Nägel herum auftreten und Nageldystrophie verursachen können. Sie beginnen sich in der späten Kindheit zu entwickeln und nehmen mit zunehmendem Alter an Zahl zu. Periunguale Fibrome können auch den Anschein einer Kollarette erwecken, doch handelt es sich dabei in der Regel um den verzerrten Nagelfalz. Die Lage, die multiplen Läsionen und das Fehlen einer echten Kollarette unterscheiden diese Läsionen von einem erworbenen digitalen Fibrokeratom.

Ein Plattenepithelkarzinom kann ebenfalls ein erworbenes digitales Fibrokeratom imitieren. Diese Läsionen treten häufig bei Personen mittleren und höheren Alters auf, die häufig der Sonne ausgesetzt sind. Das Plattenepithelkarzinom hat keine Kollarette, kann aber eine hyperkeratotische, raue Oberfläche haben. Es kann zu Blutungen und Geschwüren kommen. Oft haben diese Läsionen eine Vorgeschichte mit langsamem, kontinuierlichem Wachstum und sind nicht auf eine kleine, schmale Basis beschränkt.

Erworbene periunguale Fibrokeratome sind seltene Tumoren, die sich am Nagelfalz bilden und histologisch mit einem erworbenen digitalen Fibrokeratom identisch sind.

Wer hat ein Risiko, diese Krankheit zu entwickeln?

Diese gutartige Läsion kann in jedem Alter auftreten, betrifft aber am häufigsten Patienten mittleren Alters. Beide Geschlechter und alle ethnischen Gruppen können betroffen sein. Die Entwicklung von erworbenen digitalen Fibrokeratomen ist spontan und steht in keinem Zusammenhang mit anderen Erkrankungen.

Was ist die Ursache der Erkrankung?

Es ist zwar keine Ursache für die Bildung dieser Läsion bekannt, aber sie kann eine abnormale Heilungsreaktion auf ein leichtes Trauma darstellen.

Systemische Auswirkungen und Komplikationen

Es gibt keine Assoziationen mit anderen Erkrankungen.

Behandlungsmöglichkeiten
Chirurgische Optionen
Chirurgische Exzision
Kohlendioxidlaserablation
Kryochirurgie
Elektrodessikation und Kürettage

Optimaler therapeutischer Ansatz für diese Erkrankung

Eine einfache chirurgische Exzision ist die beste Methode zur Entfernung eines erworbenen digitalen Fibrokeratoms. Eine einfache Unterfütterung mit einer Salbe wie Vaseline und einem Verband ermöglicht die Heilung der Stelle innerhalb von 1 bis 2 Wochen. Wenn eine chirurgische Exzision nicht möglich ist, können auch andere destruktive Methoden wie Laser, Kryochirurgie und Elektrodessikation eingesetzt werden. Diese Methoden heilen ebenfalls innerhalb von 1 bis 2 Wochen ab, bergen jedoch ein höheres Risiko für die Entstehung einer kosmetisch unschönen Narbe.

Patientenmanagement

Erworbene digitale Fibrokeratome treten nur selten Wochen bis Monate nach der chirurgischen Exzision oder Zerstörung erneut auf. Wenn die Läsionen erneut auftreten, sollte die Exzision oder Destruktion wiederholt werden.

Ungewöhnliche klinische Szenarien, die bei der Behandlung der Patienten zu berücksichtigen sind

Akquirierte digitale Fibrokeratome sind in der Regel solitäre Läsionen. Wenn ein Patient mehrere Läsionen aufweist, kann es sich um Koenen-Tumore handeln, und der Patient sollte auf tuberöse Sklerose untersucht werden.

Was ist bewiesen?

Kakurai, M, Yamada, T, Kiyosawa, T, Ohtsuki, M, Nakagawa, H. „Giant acquired digital fibrokeratoma“. J Am Acad Dermatol. vol. 48. 2003. pp. S67-8. (Dieser Artikel gibt einen kurzen Überblick über erworbene digitale Fibrokeratome und stellt einen Fallbericht über eine sehr große Läsion vor. Ein chronisches Trauma könnte zur Entwicklung dieser großen Läsion geführt haben.)

Carlson, RM, Lloyd, KM, Campbell, TE. „Acquired periungual fibrokeratoma: a case report“. Cutis. vol. 80. 2007. pp. 137-40. (In dieser Referenz werden erworbene periunguale Fibrokeratome und ihre Beziehung zu erworbenen digitalen Fibrokeratomen behandelt. In diesem Artikel wird die Differenzialdiagnose für periunguale Läsionen einschließlich Koenen-Tumoren erörtert.)

Baykal, C, Buyukbabni, N, Yazganoglu, KD, Saglik, E. „Acquired digital fibrokeratoma“ (Erworbene digitale Fibrokeratome). Cutis. vol. 79. 2007. pp. 129-32. (In diesem Artikel werden die klinischen Befunde und die Differenzialdiagnose von erworbenen digitalen Fibrokeratomen erörtert. Er bietet eine einfache, leicht zu lesende Übersicht zu diesem Thema.)

Vinson, RP, Angeloni, VL. „Acquired digital fibrokeratoma“. Am Fam Physician. vol. 52. 1995. pp. 1365-7. (Dieser Artikel stellt dem Hausarzt erworbene digitale Fibrokeratome vor. Er bietet einen umfassenden Überblick über die klinischen Befunde, eine Diskussion der wichtigen Differentialdiagnosen und eine angemessene Behandlung dieser Läsion.)

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