Epidurale Lipomatose

Epidurale Lipomatose bezeichnet eine übermäßige Ansammlung von Fett im Epiduralraum der Wirbelsäule, die zu einer Kompression des Walsacks führt. In schweren Fällen kann die Kompression symptomatisch sein. Die Lendenregion ist am häufigsten betroffen.

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Epidemiologie

Die Demographie der betroffenen Personen spiegelt die zugrundeliegenden Ursachen wider 5:

  • Glukokortikoidüberschuss
    • langfristige Steroideinnahme (z.B. für Asthma): 55% – am häufigsten
    • endogenes Cushing-Syndrom: 3%
  • Übergewicht: 25%
  • idiopathisch: 17%
  • Scheuermann-Krankheit 10
  • nach Wirbelsäulenoperationen 10

Klinische Präsentation

Die Symptome sind oft unspezifisch und können denen anderer degenerativer Wirbelsäulenerkrankungen ähneln, die zu Stenosen führen. Die Patienten können sich mit einer Kombination aus Schmerzen, radikulären Symptomen, Schwäche und Parästhesien vorstellen.

Pathologie

Die makroskopische Pathologie ist durch eine abnormale Ansammlung von nicht eingekapseltem Fettgewebe im extraduralen Raum gekennzeichnet.

Radiologische Merkmale

Die epidurale Lipomatose betrifft typischerweise die unteren Lenden- und/oder Brustwirbelsäulenbereiche. Obwohl die Erkrankung sowohl im CT als auch im MRT sichtbar gemacht werden kann, ist letzteres besser geeignet, um ein Impingement auf die Cauda equina zu erkennen.

MRT

Im extraduralen Raum ist oft ein allgemeiner Überschuss an Fett zu sehen. Infolgedessen kann der Duralsack verengt erscheinen oder sogar eine „Y“-förmige Konfiguration aufweisen.

Signalcharakteristika folgen dem Fett auf allen Sequenzen:

  • T1: hohes Signal
  • T1 (FS): zeigt Fettunterdrückung
  • T2: hohes Signal

Behandlung und Prognose

In den meisten Fällen ist keine spezifische Behandlung erforderlich, obwohl eine Überprüfung der Notwendigkeit von Steroiden und Gewichtsabnahme sinnvolle Interventionen sind.

Die Anwendung der epiduralen Steroidinjektion ist umstritten. Einige Autoren sprechen sich aufgrund der bestehenden Kompression und der Beteiligung von Steroiden an der Pathogenese der epiduralen Lipomatose dagegen aus 5. Andere berichten über eine erfolgreiche Schmerzbehandlung 6,9. Es wird davon ausgegangen, dass eine einzige epidurale Steroidinjektion keine epidurale Lipomatose auslöst 9.

Bei einigen Patienten sind die Symptome so schwerwiegend, dass eine operative Dekompression erforderlich ist, die in der Regel erfolgreich ist 7,8,10.

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