Ultraschall

Klinische Entscheidungsfindung

Bevor eine PTA Ultraschall auswählt, muss sie sich vergewissern, dass die Modalitäten im Behandlungsplan der Physiotherapie (POC) aufgeführt sind. Häufig werden im Behandlungsplan lediglich „Modalitäten“ angekreuzt, ohne dass Behandlungsparameter festgelegt werden.

Eine PTA muss daher in der Lage sein, den Behandlungsplan zu überprüfen, eine Beeinträchtigung zu erkennen (z. B. Schmerzen, Weichteilrestriktion, ROM-Einschränkung, Ödem, Hautintegrität) und die am besten geeigneten Behandlungsparameter auf der Grundlage des Patientenfalls auszuwählen.

Die Kommunikation mit dem Patienten ist ein wesentlicher Bestandteil einer wirksamen Ultraschallbehandlung. Eine PTA sollte den Patienten über frühere Erfahrungen mit Ultraschall befragen und sich vor der Anwendung von Ultraschall das Einverständnis mit der vorgeschlagenen Behandlung bestätigen lassen. Je nach den Informationen, die eine PTA aus der anfänglichen Beurteilung durch den PT ableiten kann, kann ein Screening der Vorsichtsmaßnahmen und Kontraindikationen angezeigt sein. Ein Patient kann der PTA eine Erkrankung (z. B. Krebs) mitteilen, die der PTA vorher nicht bekannt war.

Wenn ein Patient eine Vorsichtsmaßnahme oder Kontraindikation für Ultraschall mitteilt, die nicht in der Krankenakte enthalten ist, muss er dies dem betreuenden PT vor Beginn der Behandlung unverzüglich mitteilen. Wenn eine PTA Fragen zur Sicherheit und Wirksamkeit einer verordneten Modalität in einer POC hat, muss sie vor der Verabreichung der Modalität eine Klärung mit dem überwachenden PT herbeiführen

Eine PTA muss außerdem das Gewebe und den Patienten kontinuierlich überwachen, um bei Bedarf rechtzeitig Behandlungsänderungen vornehmen zu können.

Eine PTA muss außerdem Anzeichen für eine Fehlfunktion der Geräte erkennen. PTAs überwachen klinische Ultraschallgeräte auf Anzeichen von Verschleiß, einschließlich der Unversehrtheit der elektrischen Kabel und des Schallkopfs. Eine PTA kann den Schallkopf unter Wasser in einem Winkel zur Wasseroberfläche platzieren und die Intensität auf 1,0 W/cm2 erhöhen. Das Wasser sollte sich leicht kräuseln/verschieben, was auf einen aktiven Schallkopf hinweist. Eine biomedizinische Inspektion sollte mindestens einmal jährlich erfolgen.

Dosierungen

  • Modus (kontinuierlich oder gepulst). Die beabsichtigten thermischen oder nicht-thermischen Wirkungen (akustische Strömung und stabile Kavitation) bestimmen die Betriebsart
    • Kontinuierlich (100 % Einschaltdauer) – die Schallenergie ist während der Behandlung konstant
    • Gepulst (10 %, 20 % oder 50 % Einschaltdauer) – die Schallenergie hat ruhige Phasen, in denen keine Energie übertragen wird. Bei 50 % beträgt das Verhältnis von Einschaltzeit zu Ausschaltzeit beispielsweise 1:1.
  • Frequenz (MHz). Diese beträgt je nach Hersteller typischerweise 1 MHz oder 3 bis 3,3MHz. Die Tiefe des Zielgewebes bestimmt die Frequenz.
    • Je höher die Frequenz, desto weniger breitet sich die Schallwelle im Gewebe aus.
    • Je höher die Frequenz, desto schneller absorbiert das Gewebe die Schallenergie.
    • Daher ermöglicht Ultraschall mit niedrigeren Frequenzen (z. B. 1 MHz), dass die Schallenergie das tiefere Gewebe erreicht
  • Intensität (W/cm2). Dies ist die Leistung der Schallenergie und bestimmt die Temperatureffekte. Je höher die Leistung und Intensität, desto kürzer ist die Behandlungszeit, um eine thermische Wirkung zu erzielen. Die Kenntnis der Gewebemischung im Behandlungsbereich (z. B. Fett, Muskeln, Knochen, Ödeme) ist ausschlaggebend für die Wahl der Leistung und Intensität.

  • Zeit (min). Sie wird durch den Patientenkomfort und den angestrebten Gewebeeffekt bestimmt. Höhere Frequenzen benötigen eine kürzere Behandlungszeit, um die gewünschte Gewebewirkung zu erzielen. Bei geringerer Intensität ist eine längere Behandlungszeit erforderlich, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.

Temperaturerhöhung

Gewebewirkung

1°C

Erhöht den Stoffwechsel, reduziert leichte Entzündungen

3.6-5.4°C

Reduziert Schmerzen und Muskelkrämpfe; erhöht die Durchblutung

7.2°C

Erhöht ROM und Dehnbarkeit des Gewebes (in Kombination mit Dehnung und Bewegung)

Aus Cameron MH: Physical Agents in Rehabilitation: From Research to Practice, ed 2, St. Louis, 2002, WB Saunders.

Denken Sie daran, dass die effektive Strahlungsfläche (ERA) vom Hersteller des klinischen Geräts bestimmt wird. Die ERA wird durch die Art und Integrität des Kristalls im Schallkopf bestimmt. Im Allgemeinen ist die Behandlungsfläche etwa doppelt so groß wie der Schallkopf, um thermische und nicht-thermische Wirkungen zu erzielen.

Gewebeeigenschaften

  • Jedes weiche Gewebe hat seine eigenen akustischen Eigenschaften, die sich darauf auswirken, wie viel Ultraschallenergie es absorbiert
  • Je dichter das Gewebe ist, Je dichter das Gewebe ist, desto größer ist der Widerstand, den es der akustischen Energie entgegensetzt – dichte Moleküle werden von den Schallwellen nicht „bewegt“
  • Der geringste Widerstand gegenüber akustischen Wellen findet sich in Blut und Wasser – die Ultraschallenergie kann ungehindert hindurchdringen, ohne ihre Stärke zu verlieren
    • Narbengewebe, Sehnen, und Bänder absorbieren die Schallenergie leicht
  • Knochen ist sehr dicht – er bildet eine Barriere, die einen zusätzlichen Fluss von Ultraschallenergie vom Schallkopf in das umgebende Gewebe verhindert
  • Knochen kann die Schallenergie auch reflektieren und brechen (man denke an den „Echoeffekt“), Dies führt zu einer „stehenden Welle“ (eine Welle, die auf den Knochen zufließt, trifft auf eine Welle, die vom Knochen reflektiert wird) und erhöht das Risiko für das umliegende Gewebe durch eine plötzliche additive Wirkung der kombinierten Wellen (instabile Kavitation)

Dokumentation

Wesentliche Elemente der Dokumentation sind u. a.:

  • Subjektiv: Insbesondere eine Aussage des Patienten, die seine Meinung zu Schmerzen, Funktion, Schwellung, Bewegungseinschränkung, Hautzustand und/oder Reaktion auf die vorherige Behandlung enthält.
  • Objektiv: Einwilligung des Patienten, Position, Behandlungsbereich, Häufigkeit, Intensität, Dauer, Zeit. Tests und Maßnahmen im Zusammenhang mit der Auswahl des Ultraschalls (Schmerzniveau, Umfangsmessungen, Beobachtungen (Rötung) usw.)
  • Bewertung: klinische Meinung zu den therapeutischen Effekten (verringerte Schmerzen, Schwellung usw.) in Bezug auf den POC und die Ziele des Patienten.
  • Plan: alle Folgemaßnahmen für den nächsten Besuch in Bezug auf die Anwendung der Modalität.

Beispielnotiz – 10/19/18 11:00-11:35

S: Die Patientin berichtet über mäßige Veränderungen der Schmerzen in der rechten Hüfte im Bereich der Bursitis. Schmerz ist 6/10 mit Aktivität, wie Gehen. Kann wegen der Hüftschmerzen > 2 Blocks nicht gehen.

O: Pt. willigt in US ein: Schmerz bei Palpation des Schleimbeutels des Trochanters R 6+/10. US 0,6 W/cm2 @ 1 MHz, 50% x 6 min auf Schleimbeutel angewendet, gefolgt von sanfter Weichteilmobilisierung und Abduktorenkräftigung in partieller WB. Unterweisung in HEP für funktionelle Abduktorenkräftigungsübungen in PWB (siehe Handout). Schmerz bei Palpation sank auf 4/10 nach US-Anwendung

A: US scheint vorteilhaft bei der Schmerzreduzierung zu sein, ermöglicht manuelle Dehnung und fortschreitende HEP mit stabilen Schmerzwerten.

P: Weiter mit POC, Bewertung der Schmerzreaktion und funktionellen Veränderungen beim nächsten Besuch

Layne Coledge, SPTA

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