Die Whiskys von Highland Park werden auf den Orkney-Inseln gebrannt, einem Archipel aus rund 70 Inseln vor der nördlichen Küste Schottlands. Hier gibt es Schafe, alte Steinkreise und Torfmoore – letzteres kommt dem leicht torfigen Whisky-Stil von Highland Park zugute.
Seit einigen Jahren sind bei der Insel-Destillerie die Wikinger los: Jede Abfüllung die nicht niet- und nagelfest ist, wird mit einem Namenszusatz versehen. So trägt der Highland Park 12 Jahre den klangvollen Zusatz Viking Honour, der ebenfalls beliebte Highland Park 18 Jahre wird als Viking Pride beworben. Zahlreiche weitere Whiskys der Orkney-Destillerie sind nach Gottheiten oder nordischen Kriegern benannt.
Diese Namen sollen die Wikinger-Vorfahren und ihre Werte (angeblich Stolz, Integrität und Unabhängigkeit) ehren. Tatsächlich waren die Wikinger im späten 8. Jahrhundert auf Orkney und haben dort Spuren hinterlassen – nur Whisky gebrannt hat das nordische Volk ziemlich sicher nicht. Und so ist der Wikinger-Kult von Highland Park vor allem eine nette Marketing-Geschichte, welche die Single Malts spannender machen soll. Doch hat der Highland Park 12 Jahre das überhaupt nötig?
Was steckt drin, wo Highland Park 12 Jahre draufsteht?
Highland Park legt großen Wert auf handwerkliche Techniken: Jedes Jahr im April wird der Torf des Hobbister-Moores von Hand gestochen und anschließend in der Sonne getrocknet. Der Torf auf den Orkney-Inseln enthält besonders viel Heidegras und verleiht den Whiskys von Highland Park einen ganz eigenen fein-rauchigen Geschmack. Das Mälzen der Gerste erfolgt auf fünf eigenen Malting Floors. Geht es an das Trocknen der Gerste, werden einzelne Torfballen im hauseigenen Kiln der Destillerie verbrannt.
Für die Single Malts von Highland Park werden rund 30 Prozent der Gerste über Torfrauch getrocknet. Die übrige Gerste wird ungetorft vom Festland zugeliefert. Während viele Islay-Whiskys mit hohem Torfgehalt auftrumpfen, ist er bei Highland Park durch die Mischung der Gerste deutlich niedriger: Etwas unter 3 ppm kommen im frisch gebrannten Whisky an.
Der Highland Park 12 Jahre reift nach der Destillation komplett in Sherryfässern. Hierbei kommt eine Mischung aus europäischen und amerikanischen Eichenholzfässern zum Einsatz, wobei es sich auch um Refill-Casks handelt. Leider findet man kaum Angaben zu den verwendeten Sherry-Sorten, etwa ob zuvor ein Oloroso- oder Pedro Ximénez-Sherry in den Fässern reifte.
Der Highland Park 12 Jahre wird kühlfiltriert, kommt aber erfreulicherweise ohne Farbstoff in die Flasche. Der Alkoholgehalt von 40 % orientiert sich am Minimum und könnte aus unserer Sicht noch etwas höher sein.
Unsere Verkostung des Highland Park 12 Jahre
Wie riecht er?
Weich, fruchtig und mit einer Spur Rauch lädt der Highland Park 12 Jahre zum Tasting. Reife Birnen treffen auf Rum-Rosinen, ein Biskuitboden ist mit Vanillecreme und reifen Himbeeren belegt. Auch Marzipan und etwas Bratapfel sind im überwiegend Duft zu erkennen. Der Abgang wird begleitet von herber Zitronenschale, etwas würzigem Eichenholz und sehr dezentem Rauch.
Wie schmeckt er?
Ein weiches, cremiges Mundgefühl zeichnet den ansonsten recht leichten Highland Park 12 Jahre aus. Die Aromen sind süß und dezent rauchig. Wir schmecken Birne und Vanillepudding, sowie Shortbread-Kekse. Dazu serviert der Orkney-Malt uns einen hellen Toast mit Waldhonig und eine Tasse gesüßten Schwarztee mit Milch. Der trockene Abgang hält gut erkennbare Eichenholznoten und Grapefruitschale bereit. Nur ein Hauch Rauch und eine feine Spur erdiger Torf bleiben als Erinnerung im Mund zurück.
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Letzte Aktualisierung am 24.03.2021 um 03:26 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API